Der Teich am Wienerberg
An einem verregneten Nachmittag trafen sich ein Kollege und ich am Wienerberg. Nicht etwa um eine genüssliche Runde zu gehen, sondern um unsere Kunden zu betreuen. Für diese bezahlten wir, so zu sagen als Kundenbindungsmaßnahme, die Ausbildung bis zur Turnierreifeprüfung. Diese wöchentlichen Treffen waren normalerweise sehr angenehm. Unsere Kunden quälten sich zwei Stunden mit einem missmutigen Pro ab und wir gingen inzwischen unsere Runde. Danach saßen wir bei guter Stimmung im Restaurant und hörten uns an wie viele „Einhundertfünfziger“ heute geschlagen wurden. So ähnlich stelle ich mir einen Stammtisch von Wettkampfanglern vor.
Der Golfplatz Wienerberg wurde ausgewählt, weil er für alle ziemlich zentral gelegen ist. Ich persönlich finde ihn recht nett. Seine schmalen Fairway zwingen einem zu präzisem Spiel. Der einzige Nachteil für mich sind die unnötigen Teiche. Ohne zu wissen warum gelang mir immer wieder einen davon zu treffen, egal ob ich hundertfünfzig oder zehn Meter davor zu liegen kam, ich versenkte mit äußerster Präzision meine Bälle ziemlich mittig oder knapp außerhalb der Reichweite meiner Ballangel.
An diesem besagten Tag würde ich Bälle sparen, denn aufgrund des Schnürregens wollten wir einfach im Klubhaus sitzen bleiben um auf unsere Schützlinge zu warten. Denkste!
Nach zirka zwanzig Minuten angenehmer Plauderei hörte der Regen plötz-lich auf. Die Wolken öffneten sich und die Sonne lachte hervor. So als ob Sie sagen würde „los, los, der Teich wartet schon auf deine Bälle“.
Nicht etwas, dass mich eine Wasserphobie quälte. Nein. Es war nur sonderbar, dass ich aus hundertzwanzig Meter in einen Wasserkübel traf. Aber das beschäftigte mich keineswegs. Ich ließ mich auch nicht aus der Ruhe bringen als ich bei einem Par 5 die Chance hatte mit dem dritten Schlag das Grün zu erreichen und mein Ball, in Ermangelung eines Wasserhindernisses, den einzig vorhandenen Deckel eines Bewässerungssystems traf und daraufhin in Rough sprang.
Nein, das irritierte mich alles nicht. Das kann doch jeden passieren. Die Kollegen meinten nur, das es gut sei das man nicht an die Fahne pinkeln darf. Sonst würde ich ständig hole-in-one spielen. Haha, selten so gelacht.
Da der Regen verzogen war gab es, zumindest von oben, keine feuchte Beeinträchtigung. Wir konnten unsere Runde gehen. Die ersten sechs Löcher waren ein Traum. Ich spielte wie von einem anderen Stern, zumindest für meine Verhältnisse. Doch dann kam es. Das siebente Loch mit Teich. Ein Par 5. wie üblich lag ich mit dem dritten Schlag kurz vor dem Teich. Ein lockeres Pitching Wedge und ich bin am Grün. Dachte ich!
Platsch, welch vertrautes Geräusch. Noch ein Ball. Wahrscheinlich war mein Wedge nass. Platsch. Wir haben Zeit und ich noch drei Bälle im Bag. Platsch. Zwei hebe ich mir für das achte Loch auf, da gibt es auch noch einen Teich.
Mein Kollege ging auf das Grün und ich zum Teichrand. Oh, welch Glück, ich konnte sofort einen meiner Bälle am seichten Grund erkennen. Hervor mit der Ballangel, wozu habe ich sie denn.
Als ich näher kam bemerkte ich dass die Randbefestigung aus alten Bahn-schwellern bestand. Hervorragend, dann werden meine Schuhe nicht schmutzig. Leider habe ich nicht bedacht, dass alte Bahnschweller mit Öl getränkt waren und es außerdem vorher geregnet hatte. Da liegt er ja!
Mit unvergleichlicher Eleganz warf ich mein linkes Bein in Hüfthöhe nach links hoch und streckte mein rechtes Bein gegen Himmel. Die Landung auf dem Schweller war etwas heftig. Da meine Hände auf dem glitschigen Holz keinen Halt fanden rutschte ich sitzend bis Brusttiefe ins Wasser. Es war angenehm warm.
Derart erfrischt kniete ich mich im hinaufgehen nochmals dankbar auf die öligen Schweller um meine beige Hose richtig schön zu imprägnieren.
Mein Kollege konnte mich schon kommen hören, denn das erfrischende Nass triefte von mir, wie von frisch gewaschenen Frotteehandtüchern bei denen man das Schleudern vergessen hatte.
Ich weiß zwar nicht was genau ihn dermaßen erheiterte, aber er bekam vor lauter Lachen kein vernünftiges Wort heraus. „Und ich habe keinen Fotoapparat mit!“
Da, aufgrund seiner unqualifizierten Wortspenden jegliche weitere Konzentration für mich unmöglich war, beschloss ich mich unverzüglich umziehen zu gehen.
Gott sei Dank, dass ich immer eine zweite Garnitur Bekleidung im Koffer-raum habe.
Also ging ich, stinkend wie ein alter Fisch und unter großem Beifall aller Anwesenden, quer durch das Restaurant um zu den Umkleideräumen zu kommen. Der Architekt hätte auch einen diskreten Hintereingang einplanen können.
Seit diesem Tag grüßt mich am Wienerberg jeder sehr freundlich. Auch Leute die ich noch nie gesehen habe.
Der Golfplatz Wienerberg wurde ausgewählt, weil er für alle ziemlich zentral gelegen ist. Ich persönlich finde ihn recht nett. Seine schmalen Fairway zwingen einem zu präzisem Spiel. Der einzige Nachteil für mich sind die unnötigen Teiche. Ohne zu wissen warum gelang mir immer wieder einen davon zu treffen, egal ob ich hundertfünfzig oder zehn Meter davor zu liegen kam, ich versenkte mit äußerster Präzision meine Bälle ziemlich mittig oder knapp außerhalb der Reichweite meiner Ballangel.
An diesem besagten Tag würde ich Bälle sparen, denn aufgrund des Schnürregens wollten wir einfach im Klubhaus sitzen bleiben um auf unsere Schützlinge zu warten. Denkste!
Nach zirka zwanzig Minuten angenehmer Plauderei hörte der Regen plötz-lich auf. Die Wolken öffneten sich und die Sonne lachte hervor. So als ob Sie sagen würde „los, los, der Teich wartet schon auf deine Bälle“.
Nicht etwas, dass mich eine Wasserphobie quälte. Nein. Es war nur sonderbar, dass ich aus hundertzwanzig Meter in einen Wasserkübel traf. Aber das beschäftigte mich keineswegs. Ich ließ mich auch nicht aus der Ruhe bringen als ich bei einem Par 5 die Chance hatte mit dem dritten Schlag das Grün zu erreichen und mein Ball, in Ermangelung eines Wasserhindernisses, den einzig vorhandenen Deckel eines Bewässerungssystems traf und daraufhin in Rough sprang.
Nein, das irritierte mich alles nicht. Das kann doch jeden passieren. Die Kollegen meinten nur, das es gut sei das man nicht an die Fahne pinkeln darf. Sonst würde ich ständig hole-in-one spielen. Haha, selten so gelacht.
Da der Regen verzogen war gab es, zumindest von oben, keine feuchte Beeinträchtigung. Wir konnten unsere Runde gehen. Die ersten sechs Löcher waren ein Traum. Ich spielte wie von einem anderen Stern, zumindest für meine Verhältnisse. Doch dann kam es. Das siebente Loch mit Teich. Ein Par 5. wie üblich lag ich mit dem dritten Schlag kurz vor dem Teich. Ein lockeres Pitching Wedge und ich bin am Grün. Dachte ich!
Platsch, welch vertrautes Geräusch. Noch ein Ball. Wahrscheinlich war mein Wedge nass. Platsch. Wir haben Zeit und ich noch drei Bälle im Bag. Platsch. Zwei hebe ich mir für das achte Loch auf, da gibt es auch noch einen Teich.
Mein Kollege ging auf das Grün und ich zum Teichrand. Oh, welch Glück, ich konnte sofort einen meiner Bälle am seichten Grund erkennen. Hervor mit der Ballangel, wozu habe ich sie denn.
Als ich näher kam bemerkte ich dass die Randbefestigung aus alten Bahn-schwellern bestand. Hervorragend, dann werden meine Schuhe nicht schmutzig. Leider habe ich nicht bedacht, dass alte Bahnschweller mit Öl getränkt waren und es außerdem vorher geregnet hatte. Da liegt er ja!
Mit unvergleichlicher Eleganz warf ich mein linkes Bein in Hüfthöhe nach links hoch und streckte mein rechtes Bein gegen Himmel. Die Landung auf dem Schweller war etwas heftig. Da meine Hände auf dem glitschigen Holz keinen Halt fanden rutschte ich sitzend bis Brusttiefe ins Wasser. Es war angenehm warm.
Derart erfrischt kniete ich mich im hinaufgehen nochmals dankbar auf die öligen Schweller um meine beige Hose richtig schön zu imprägnieren.
Mein Kollege konnte mich schon kommen hören, denn das erfrischende Nass triefte von mir, wie von frisch gewaschenen Frotteehandtüchern bei denen man das Schleudern vergessen hatte.
Ich weiß zwar nicht was genau ihn dermaßen erheiterte, aber er bekam vor lauter Lachen kein vernünftiges Wort heraus. „Und ich habe keinen Fotoapparat mit!“
Da, aufgrund seiner unqualifizierten Wortspenden jegliche weitere Konzentration für mich unmöglich war, beschloss ich mich unverzüglich umziehen zu gehen.
Gott sei Dank, dass ich immer eine zweite Garnitur Bekleidung im Koffer-raum habe.
Also ging ich, stinkend wie ein alter Fisch und unter großem Beifall aller Anwesenden, quer durch das Restaurant um zu den Umkleideräumen zu kommen. Der Architekt hätte auch einen diskreten Hintereingang einplanen können.
Seit diesem Tag grüßt mich am Wienerberg jeder sehr freundlich. Auch Leute die ich noch nie gesehen habe.